90 Minuten für 9 Sekunden

Immer wieder bin ich fasziniert davon, mit welchem Aufwand das Fernsehmachen verbunden ist. Heute hatten wir den Saarländischen Rundfunk im Haus. Im Rahmen der Berichterstattung über den Weltkongress der Phonetik ICPhS 2007 wollte der SR noch ein paar TV-taugliche Bilder von sprachverstehenden und sprachausgebenden Systemen für die Nachrichtensendung des dritten Programmes drehen.

Angekündigt hat sich die Reporterin schon am letzten Donnerstag. Heute morgen haben zwei DFKI-Forscher etwa eine Stunde gebraucht, die Demonstratoren aufzubauen. Das SR-Team kam in der üblichen öffentlich rechtlichen Stärke. Reporterin, Kameramann und Tonmann. Dieses Team war um eine Praktikantin verstärkt, die auch mal die Kamera tragen durfte.

Gedreht haben sie, kurze Erklärung der Exponate und ein bisschen Hintergrundgespräch mal mit eingerechnet, ungefähr 90 Minuten. Davon gesendet wurden nicht mehr als 9 max 10 Sekunden, ganz am Ende des übrigens sehr gelungenen Berichtes.

Machte man jetzt die Rechnung auf, was die Poduktion des insgesamt vielleicht 2:30 Minuten langen Berichtes gekostet hat – korreliert mit der Reichweite des Aktuellen Berichtes des Saarländischen Rundfunks, dürfte eine schwindelerregend hohe Summe für eine Zuschauerminute zusammenkommen.

Allerdings: Der Aufwand zahlt sich durchaus aus. Berichte von ARD und ZDF (3Sat und Phoenix sowieso) zeichnen sich meist durch hohe Qualität aus, was Text, Bild, Ton und Schnitt betrifft. Ich habe schon Drehs von Privatsendern erlebt, die nur Zweimann-Teams rausschicken. Und das sieht man am Ende auch.

Veröffentlicht von Andreas

Andreas Schepers leitet die Kommunikation des Berliner Labors des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, DFKI. Hier schreibt er privat über Dinge, die ihn interessieren: Astronauten, Pop, etc... und KI.

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